Das Flugzeug wurde von der Firma Fokker speziell für den zweiten Adlershofer D-Flugzeug-Wettbewerb entwickelt. Dieser wurde zwischen dem 27. Mai und dem 21. Juni 1918 in Adlershof, dem Testzentrum der Idflieg (Inspekteur der Fliegertruppen) für die deutsche Flugzeugindustrie durchgeführt. Das Flugzeug basierte vor allem auf früheren Entwürfen von Reinhold Platz und wurde als Eindecker-Jagdflugzeug gebaut. Das Design bestand aus einem Stahlrohrrahmen-Rumpf und einem Flügel, der mit Sperrholz über ihre gesamte Spannweite verkleidet waren. Der Flügel hatte eine dickes Profil und wurde etwa auf Augenhöhe des Piloten angebracht, was jedoch die Sicht nach vorne oben einschränkte. Während des zweiten Vergleichfliegens zeigte die EV eine gute Leistung und hervorragende Rundumsicht, mit einer guten Steigrate und auch einer guten Manövrierfähigkeit, einige Test-Piloten bevorzugten sie sogar vor der Fokker D.VIIF. Es folgte ein offizieller Vertrag mit Oberursel UR II, in dem die Produktion von bis zu 400 Fokker Fokker EV für die Armee vereinbart wurde.
Die Flugzeuge wurden in den Fokker Flugzeug-Werken hergestellt. Bis zum Ende des Krieges wurden 289 Flugzeuge produziert. Am 7. August 1918 kam das Flugzeug bei der Jasta 6 (Ende Juli) und Jasta 1, Jasta19, Jasta 24 und Jasta 36 in den Frontdienst, aber unglücklicherweise kamen sowohl am 16. als auch am 19. August einige Piloten in der EV ums Leben. Ursache waren Fehler an den Tragflächen. Alle EVs wurden vorübergehend für eine Unfalluntersuchung auf dem Boden gehalten, die erst im Oktober abgeschlossen wurde. Das Versagen der Flügel war auf schlechte Produktionsausführung und schlechte Qualität der verwendeten Materialien zurückzuführen. Mit der neuen Flügelstärke und den ursprünglichen Qualitätsstandards erhielt sie ihre neue Bezeichnung: Fokker D.VIII. Optisch gab es keinen Unterschied zwischen der EV und der D.VIII, einige früher produzierte EVs blieben sogar im Dienst, nachdem die Flügel ersetzt worden waren.
Folgende Eindrücke hatten die Piloten bei diesem Flugzeugtyp: Eine hohe Steigleistung, eine gute Rundumsicht, sie war einfach zu fliegen und leicht zu kontrollieren. Da das Flugzeug über eine bessere Manövrierfähigkeit verfügte als die Fokker D.VII, bevorzugten sie einige Piloten. Sie hatte die Tendenz, den rechten Flügel bei der Landung stärker zu senken und dadurch eine Kurve nach rechts einzuleiten. Ihren Spitznamen “Flying Razor” (Fliegender Rasierapparat) bekam sie von den alliierten Piloten wegen ihres charakteristischen Eindeckerbaus. Nachdem die Fokker EV / D.VIII in den Dienst an der Westfront gestellt wurde, verzeichnen die amtlichen Aufzeichnungen jener Zeit einen Sieg von Emil Rolf am 17. August 1918. Diese Statistik ist jedoch wegen der kurzen Einsatzzeit wenig aussagekräftig und kann zur Beurteilung der Flugzeugqualität nicht herangezogen werden.
Triebwerk
Oberursel UR II 9 Zyl. luftgekühlter Rotationsmotor 110 PS
Abmessung
Höhe: 2820 mm
Länge: 5865 mm
Spannweite: 8340 mm
Flügelfläche: 10,7 qm
Gewicht
Leergewicht: 360 kg
Startgewicht: 562 kg
Treibstoffkapazität: 69 l
Ölkapazität: 20 l
Max. Geschwindigkeit (IAS)
Meeresspiegel — 185 km/h
1000 m — 177 km/h
2000 m — 167 km/h
3000 m — 158 km/h
4000 m — 148 km/h
5000 m — 136 km/h
Steigrate
1000 m — 2 Min. 42 Sek.
2000 m — 5 Min. 47 Sek.
3000 m — 9 Min. 25 Sek.
4000 m — 14 Min. 2 Sek.
5000 m — 20 Min. 20 Sek.
Dienstgipfelhöhe 6500 m
Reichweite bei 1000 m
Nennleistung (im Kampf) — 1 Std. 30 Min.
Minimaler Verbrauch (Rundflug) — 2 Std. 20 min
Bewaffnung
Starre Bewaffnung nach vorne: 2x LMG 08/15 Spandau 7.92mm, 2 Gurte mit je 500 Schuss.
Referenzen
1) Fokker Fighters of World War One. By Alex Imrie, Vintage Warbirds 06.
2) Fokker D.VIII. By P. M. Grosz, Windsock DataFile 25.
3) The Fokker D.VIII. Profile publications number 67.
4) Fokker Aircraft of World War One. By D. Paul Leaman.
5) German Aircraft of the First World War. By P.Gray, O.Thetford.
6) File D 52.1/Fokker/55 McCOOK FIELD REPORT, SERIAL No. 1669.
D.R.G.M Flüssigkeitsquerneigungsmesser (zeigt am Boden Querneigung und im Flug Schieben an)
Zusätzliches Gewicht: 1 kg
Glühlampe zum Beleuchten des Instrumentenbrettes bei Nachteinsätzen
Zusätzliches Gewicht: 1 kg
Zusätzliches Visier mit Kimme und Kreuz
Zusätzliches Gewicht: 1 kg
Oigee Reflexvisier (mit getönter Scheibe)
Zusätzliches Gewicht: 2 kg
Oigee Reflexvisier (ohne getönte Scheibe)
Zusätzliches Gewicht: 2 kg
Wilhelm Morell Anemometer (45-250 km/h)
Zusätzliches Gewicht: 1 kg